- Zyste
- Zỵs|te 〈f. 19〉1. 〈Med.〉 durch eine Membran abgeschlossener Hohlraum im Gewebe mit flüssigem Inhalt2. 〈Zool.〉 meist mit derber Haut umgebene Hülle niederer Tiere[<nlat. cystis <grch. kystis „Blase“]
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1. (Med.) krankhafter, mit Flüssigkeit gefüllter sackartiger Hohlraum im Gewebe:sie hat -n in der Brust;eine Z. operativ entfernen.2. (Biol.) von zahlreichen niederen Pflanzen u. Tieren gebildete feste Kapsel als Schutzvorrichtung zum Überdauern ungünstiger Lebensbedingungen.* * *
Zỵste1) Biologie: von einer widerstandsfähigen kapselartigen Hülle umschlossene blasige Ruheform niederer Pflanzen und Tiere (z. B. bei Sporentierchen, Amöben, Algen) zum Überdauern von Kälte und Trockenheit. Manche Parasiten (z. B. Würmer) werden in Zysten auf neue Wirte übertragen. Vielfach findet in der Zyste Vermehrung statt.2) Medizin: durch eine Kapsel abgeschlossener, mit Flüssigkeit, breiigem Inhalt oder Gewebeteilen ausgefüllter, ein- oder mehrkammeriger abnormer Hohlraum im Gewebe. Die echten Zysten sind mit Epithel ausgekleidet, wogegen die falschen Zysten (Pseudozysten) nur von einer bindegewebigen Kapsel umgeben sind. Zu den vielfältigen Ursachen gehören angeborene Gewebefehlbildungen durch Keimversprengung (Dermoidzyste, Dermoid) oder die einzeln oder in Vielzahl auftretenden Defekte im Parenchym vieler Organe (z. B. Nieren-, Lungen-, Leberzysten); Zysten können sich außerdem durch Flüssigkeitsansammlung in normalen Gewebehohlräumen bilden, z. B. in Form der Eierstockzyste (Eierstock). Die Retentionszysten entstehen durch Abflusshindernisse in schleimhautausgekleideten Hohlräumen (z. B. Schleimbeutel) oder absondernden Hohlorganen (z. B. Speichel-, Talg-, Tränendrüsen) wie in Form des Atheroms, der Mukozele oder der Froschgeschwulst. Die traumatischen Zysten bilden sich durch verletzungsbedingte Verlagerung von Gewebe, z. B. der Oberhaut (Epithelzyste), in tiefere Schichten. Auf eine Gewebeverlagerung während der Zahnentwicklung geht die Dentitionszyste zurück.Zu den falschen Zysten gehören die durch Gewebezerfall (z. B. im Gehirn u. a. Organen) entstehenden Hohlräume und die durch Parasiten (z. B. Echinokokkenbefall) hervorgerufenen Finnenblasen. Auch Tumoren von inkretorischen oder exkretonischen Drüsen (Adenome) können in Form von Zysten und Kystadenomen auftreten oder als Karzinome oder Sarkome durch Erweiterung oder Schleimansammlung Zysten enthalten.Die Größe der Zyste schwankt zwischen mikroskopisch kleinen und mehreren Kilogramm schweren Gebilden; eine operative Entfernung ist erforderlich, wenn es zu einer Druckschädigung benachbarter Organe kommt.* * *
Zỵs|te, die; -, -n [griech. kýstis, ↑Zystis]: 1. (Med.) krankhafter, mit Flüssigkeit gefüllter sackartiger Hohlraum im Gewebe: sie hat -n in der Brust; eine Z. operativ entfernen. 2. (Biol.) von zahlreichen niederen Pflanzen u. Tieren gebildete feste Kapsel als Schutzvorrichtung zum Überdauern ungünstiger Lebensbedingungen.
Universal-Lexikon. 2012.